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Mittwoch, 14. Dezember 2011

In der Weihnachtsbäckerei...

...gibt es manche Leckerei....

...und das sogar, wenn man als Deutsche in Jordanien Weihnachtsplätzchen backt :)
Im Rahmen eines kleinen, gemütlichen, vorweihnachtlichen Event des "Deutschsprachigen Clubs Amman" (es musste von einem normalen Adventssonntag auf einen Adventssamstag [10.12.2011] verlegt werden, da man ja bekanntlicher Weise sonntags arbeiten muss) trafen sich fünf mutige deutsche (Haus-)frauen, um dem traditionellen Weihnachtsplätzchen backen nachzukommen. Aber nicht nur Frauen waren da. Auch ein tapferer Jordanier gesellte sich zu uns, um zum einen der deutschen Tradition beizuwohnen und zum anderen seine Deutschkenntnisse aufzupolieren und zu trainieren. Die Konrad-Adenauer-Stiftung war so nett uns zu beherbergen und ihre durchaus riesige Küche mit großem Backofen zur Verfügung zu stellen. Ein lustiger Nachmittag sollte also um 14Uhr Ortszeit starten. Es wurden Zutaten gemischt, gerührt, Teig gerollt und gestochen und letztendlich kamen sogar jede Menge genießbare Plätzchen bei raus. Man glaubt es kaum, aber wir haben es auf ganze vier Sorten geschafft, trotz der Ofentücke einer fehlenden Oberhitze.

Und jetzt mal alle zusammen kräftig singen:
"In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei. Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei. In der Weihnachtsbäckerei. Iiiiiiiiii-n der Weihnachtsbäckerei."

 "Butter, Mehl und Milch verrühren, zwischendurch einmal probieren, und dann kommt das Ei..."

 "Bitte mal zur Seite treten, denn wir brauchen Platz zum kneten. Sind die Finger rein?"

"Sind die Plätzchen, die wir stechen, erstmal auf den Ofenblechen,..."
"...warten wir gespannt..."

  NICHT verbrannt :)

Aber was ein richtiger Weihnachtbäcker sein will braucht natürlich auf Verpflegung zur Stärkung der Kreativität. Und was nimmt man da am Besten, um den Stil zu wahren? - natürlich selbstgemachten Glühwein :)

Samstag, 10. Dezember 2011

ACWUA Konferenz - Arbeiten wo andere Urlaub machen

Vom 6.-9.12.2011 durfte ich mal wieder Jordanien verlassen. Diesmal sogar dienstlich. Es ging zur "4th ACWUA Best Practices Conference" nach Sharm-el-Sheikh/Ägypten. Getagt wurde den 7. und 8. Dezember natürlich ganztägig. ACWUA steht für "Arab countries water utilities association", der alle arabischen Wasserbehörden/-ministerien angehören, also quasi ein Dachverband. Die Konferenz diente dazu, dass sich die verschienden Länder untereinander mit ihren Projekten und Erfolgen austauschen konnten. Es wurden also Vorträge gehalten und Diskussionen bezüglich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gehalten. Mitunter wirklich interessante Dinge muss ich sagen.

Stattgefunden hat das Ganze im Grand Rotana direkt an der Küste des Roten Meeres, wo wir auch wohnen durften (sogar mit Meerblick aus dem Bett heraus - nur um euch ein bissl neidisch zu machen ;)). Am 7.12. abends gabs dann ein schickes Gala-Dinner außerhalb des Hotels mit Bauchtanz und Derwish und allen Schneggedäns. Prinzipiell echt gut gewesen, nur leider war das Buffet in einer kleinen Ecke versteckt wo maximal 50 Leute hinkonnten...leider waren wir aber mal bestimmt 250 Personen. Und die stürmten natürlich alle gleichzeitig ans Buffet. War lustig zuzusehen. Ich entschied mich dann kluger Weise mit dem Nachtisch anzufangen - der stand nämlich in einer anderen Ecke und da wollte niemand hin :) vorerst. Und als sich dann das Feld an der Hauptspeise etwas gelichtet hatte gabs dann auch mal noch für mich was herzhaftes zu beißen :)
Jürgen im Party-Fieber
Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Konferenz würde ich mal sagen. Gute Vorträge, neue Leute kennengelernt, gutes Essen, Sonnenaufgang aus dem Bett raus gucken und Sonnenuntergang gabs an den Klippen (das Hotel hatte leider kein Strand wegen den Korallenriffen). Was will man mehr? Wie schon im Titel: Arbeiten wo andere Urlaub machen:

(Sonnenaufgang aus meinem Bett heraus)






 (Sonnenuntergang am Kliff)

Zu Sharm-el-Sheikh selbst gibts nur soviel zu sagen: gesehen, abgehakt, muss ich nicht wieder hin. Übertouristisch, auf russischen Tourismus ausgelegt (Beschilderung und alles in arabisch und russisch), nur Party überall (z.B. haben sie sogenannte Beduinen-Cafés, eins neben dem anderen, wo dann leicht bekleidete Russinen auf Kissen auf dem Boden sitzen, von Schischas umringt, und werden so arabischem Elektropop vom Pseudo-Beduinen zum Tanzen animiert. Die Musik ist so laut, dass man selbst wenn man im Abstand von 20m vorbei geht sich nicht unterhalten kann). Wer Party sucht ist da gut aufgehoben, aber ist sicher nix für mich.

Und zum Beweis: ich war wirklich in Arbeitskleidung dort auf Dienstreise. Nix Badeurlaub.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Ajloun Castle

Mit meinen Eltern war ich auf Tour - hat vermutlich jeder gelesen im vorangegangenen Blogeintrag. Und am 26.11.11 waren zum Ajloun Castle gefahren. Da war ich bisher selbst noch nicht gewesen, aber wollte ich mal noch unbedingt hin. Und da wir eh grad im Norden waren beschloss ich da hinzufahren.

Nun mal zur Burg. Die letzte Geschichtslektion für meine Leser ist ja nun schon etwas länger her. Also:
Das Qala'at al-Rabad (Ajloun Castle) wurde im Jahr 1185 von Izz ad-Din Usama ibn Muniqidh, einem Neffen Saladins (der Typ der damals die Kreuzfahrerburg Kerak erobert hatte), auf dem Jabal Beni 'Auf gebaut. Von dort aus hatte man gute Kontrolle über drei als Verkehrsstraßen wichtige Wadis (Wadi Kufranjah, Wadi Rajeb, Wadi al-Yabes), konnte auch den Rest des nördlichen Jordantals gut dominieren. Die Burg wurde gebaut, um den Fortschritt der Kreuzritter in Transjordanien einzugrenzen und einen Gegenpol zum Belvoir Castle am Tiberiasee zu haben. Ein weiterer Grund zum Bau der Burg war die Erschließung und der Schutz der nahegelegenen Eisenmine. Die ursprüngliche Burg bestand aus vier Ecktürmen, war umschlossen von einem 16m breiten und 12-15m tiefen Burggraben und Schießschaten waren in den dicken Mauern eingebaut. Nach Usamas Tod wurde die Burg unter Aibak ibn Abdallah weiter ausgebaut (1214/15 n.Chr.). Ein neuer Turm an der Südost-Ecke sowie ein Tor wurden angebaut. Mitte des 13.Jhr.n.Chr. wurde die Burg dem damaligen König von Aleppo und Damaskus zugestanden, welcher den Nordost-Turm erneuerte. In 1260 zerstörten die Mongolen weite Teile der Burg. Nachdem die Mamelukken über die Mongolen gesiegt hatten wurde die Burg wieder aufgebaut und der Bruggraben geleert, da die Burg nun als Lagerhaus für Getreibe und sonstigen Proviant genutzt wurde. Zur Zeit des Vormarsches des Osmanischen Reiches wurde Ajloun Castle Mitte des 17Jhr.n.Chr. wieder für militärische Zwecke genutzt. Als der Schweizer J.L.Burkhardt 1812 an der Burg in Ajloun vorbeikam (ja genau, das war der Typ der Petra wiederentdeckt hat) wurde diese von etwa 40 Leuten der Barakat-Familie bewohnt.
Durch zwei schwere Erdbeben in 1837 und 1927 wurde die Burg sehr schwer beschädigt. Jedoch war das jordanische Department of Antiquities so freundlich und sponsorte ein Programm zur Restaurierung der Burg, Festigung der Wände und den Neubau einer Brücke über den Graben. Somit ist die Burg heute für Besucher sehr leicht zugänglich und verdammt schön anzusehen. Ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Es wurde nicht totrestauriert, sondern man gab sich wirklich Mühe. Lassen wir an dieser Stelle nun die Bilder sprechen.

Und schon gehen wir drauf zu und sehen die Burg von Südosten her, wo auch der Zugang war. Treppe hoch, links um und durch die Öffnung durch die dicke Wand reinschlüpfen.

 

Eintreten und wohlfühlen. Sogar alles ramontisch-romanthetisch beleuchtet :)





Sowas wie das Haupttreppenhaus. Von hier aus gelangte man überall hin irgendwie. In all diese unterschiedlichen Räume, die eben zu sehen waren.




Zum Außenbereich ging es dann hier entlang - ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es damals auch schon Außenbereich war oder ob da jetzt einfach nur Wände und Decken fehlen...auf jeden Fall ging man durch diese Öffnung da in der Wand...


...und kam dann da links aus dem Loch raus...


...und konnte diese (und noch weitere) Treppenstufen hochgehen...


...zwischendurch mal links und rechts einen Blick riskieren...


...und dann die absolut traumhafte Aussicht genießen.


Ringsherum um die Burg das gleiche Bild. Und bei dem Wetter noch besonders schön  - so mit dem blauen Himmel und dem Sonnenschein :)


Die Aussicht musste man einfach genießen und einen Moment dort entspannt verweilen.


Wieder drinnen, durch diesen Gang hier hindurch...


...und schon findet man seine Eltern hinter einer Mauer versteckt.


Und noch diverse andere Räume...



...sowie ein kleines Museum.


Außerdem wird derzeit eine kleine Brücke (zur Belustigung?) dargeboten. Ich hoffe mal, dass dies nicht die oben im geschichtlichen Teil erwähnte neue Brücke über den Burggraben ist. Dann würde ich nämlich sagen, dass das jordanische Department dieses Geld wohl besser hätte anlegen können...


Und nun den Merkzettel raus und Notiz aufschreiben: "Memo an mich selbst. Wenn ich in meinem Leben mal nach Jordanien komme muss ich mir das Ajloun Castle gucken."

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Meine Eltern folgen mir einfach überall hin (mein 7. Besuch)

 Es ist wirklich beeindruckend und genauso wie der Titel des Eintrags verlauten lässt: meine Eltern kommen mich immer besuchen. Und ich bin überzeugt davon, dass sie wirklich überall hinkommen würden für mich zu sehen, wo auch immer ich auf diese Welt bin. Diese Tatsache macht mich richtig glücklich und dankbar.Einfach nur großartige Eltern!
Diesmal nahmen sie den vierstündigen Flug 'gen Osten in Angriff und flogen ihrer jüngsten Tochter in den Nahen Osten nach Jordanien hinterher. Da sie jedoch dieses Jahr etwas arg beschäftigt waren mit diversen anderen Urlauben hatten sie lediglich noch ein kleines Zeitfenster Ende November offen - manchmal müssen sie ja auch noch arbeiten, so zwischen den Abenteuern. Also kamen sie zur kalten, regnerischen Jahrezeit in das eigentlich warme, trockene Land. Glücklicherweise war es zur Zeit ihres Besuchs (25.11.-03.12.2011) nur kalt und nicht regnerisch. Al-Hamdulilah! Wäre ansonsten auch etwas arg bescheiden gewesen, da wir eine schöne Rundreise durch Jordanien geplant hatten. Das was andere Urlauber mit einer Touri-Gruppe machen hatten meine Eltern etwas persönlicher und individueller. Dank meiner bereits großzügigen Erfahrung durch zahlreiche andere Besuche konnte ich den Reiseführer spielen - was ihnen eine Gruppe Menschen im fortgeschrittenen Alter mit gleichartigen Kopfbedeckungen, Rucksäcken und/oder formschönen Namensschildern ersparte (à la "folgen Sie bitte dem Päckchen Taschentücher - Menschen mit oranger Mütze zur rechten Seite, Leute mit rotem Rucksack zur Linken"). Also mieteten meine Eltern von zu Hause aus schon ein Auto, was am Flughafen abgeholt werden konnte und buchten Hotels im Süden des Landes (den Rest konnte man von Amman aus machen).
Das Novum an diesem elterlichen Besuch war zum einen, dass ich seit ich da elterliche Nest in Vollmersbach verließ meine Eltern nicht mehr 9Tage 24h pro Tag um mich hatte (das Längste waren glaub ich 3 Tage), und zum anderen, dass es das allererste Mal war, dass meine Eltern in meiner Wohnung wohnten. Also so richtig wohnten und nicht nur zu Besuch waren und woanders schliefen. Nein, sie waren insgesamt 5 Nächte bei mir zu Gast, in meinem Bett (ich schlief auf dem Sofa), nutzen mein Bad, meine Küche, meinen Kühlschrank. Anfänglich alles etwas ungewohnt entpuppte sich das Ganze doch als wirklich schön.
Apropos Kühlschrank. Sie reisten mit 2 Koffern à 20kg an. Ein Koffer für Kleidung und so Krams, ein Koffer für Fressalien aller Art. Man lese, sehe und staune. Ich habe natürlich alles fotografiert was da so an essbaren Dingen aus dem Koffer empor stieg. Mein Kühlschrank war fast damit überfordert.

Mitbringsel:

 Hier ein paar Leckerein aller Art gepaart mit Top-News aus Deutschland (Bild-Zeitung und die gute alte Nahe-Zeitung), Kerzen für die Gemütlichkeit, ein kleiner Weihnachtsschneemann und Dosen mit selbtgebackenen Keksen (eine Dose von Papa gebacken, eine von Mama und eine von Julie) zur jahreszeitlichen Stimmung, sowie ein Allerlei aus Kartoffelwurst, Sauerkraut, Joghurt und Tiramisu.
 Und nun: KÄSE. Wichtig. Lecker. Insgesamt stolze 18 Sorten :)
Und was ist noch wichtiger als Käse? SCHWEINEFLEISCH. Insgesamt 13 unterschiedliche Sorten Fleisch, Wurst und Salami bekam ich. Und dazu noch frisches deutsches Brot.
Was ich nicht fotografiert habe war mein Adventskalender, den ich wie schon seit 25Jahren immer wieder gefüllt bekommen hab, diverse Weihnachtspäckchen und warme Pullover. 

Nachdem alle kulinarischen Köstlichkeiten nach der nächtlichen Ankunft (immer diese Lufthansa-Flüge...grässlich) ausgepackt und verstaut waren ging es erstmal ins Bett. Am nächsten Tag, Freitag 25.11.11, ging es dann zur ersten Einstimmung auf die Region auf Amman-Entdeckungstour. Rainbow-Street, Jabal Amman, Zitadelle, Römisches Theater, Downtown. Der nächste Tag war für eine Tour in den Norden eingeplant.

Jerash (26.11.11):
Ich weiß grad nicht wie oft ich schon in Jerash (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit) war, aber schon des Öfteren würde ich sagen. Aber dennoch ist es immer wieder schön dort, zumal wenn es schon ein paar Regentage gab und nicht mehr alles so braun und verdorrt aussieht.Außerdem war es das erste Mal, dass ich dort Saarländer traf. Neunkirchner. Man findet sie wirklich überall auf der Welt.


Papa und ich im Hippodrom
Mama und ich am Hadrians-Bogen

Nachdem wir Jerash vollständig erkundet hatten ging es dann weiter nach Ajloun.

Ajloun (26.11.11):
Und hier war ich selbst noch nicht was zur Folge hatte, dass ich auf dem Weg zum Ajloun-Castle erstmal irgendwo falsch abgebogen war und wir folgedessen in Ajloun Forest Reserve landeten. Dies ist nur im Sommer und auch nur fur Wanderer interessant. Das RSCN hat dort ein paar wohl sehr schöne Wanderwege ausgeschildert. Aber alle trocken, also ohne Wasser und ohne Canyon - ich werde sie wohl demnach nie erkunden ;) aber der Ausblick von dem Visitor Center war gut. Die Gegend lohnt es sich auf jeden Fall anzugucken. Wider erwarten sehr schön und sehr grün :)

Im Ajloun Forest Reserve Visitor Center des RSCN
Irgendwann fand ich dann aber doch noch den richtigen Weg und wir landeten dort wo ich eigentlich geplant hatte hinzukommen. Im Ajloun Castle. (zu diesem Punkt wird es einen extra Eintrag geben, da es ansonsten den Rahmen dieses Eintrags sprengen würde - außerdem ist dieser Eintrag dem Besuch meiner Eltern gewidmet und demzufolge hat da historisches Blabla nix zu suchen).

Mama im Ajloun Castel

Am dritten Tag sollte der Osten Jordaniens erkundet werden - und er wurde es auch.

Azraq (27.11.11):
Wir fuhren über die sogenannte Südstraße von Amman nach Azraq. Auf dem Weg nach Azraq hielten wir bei den beiden Wüstenschlössern an (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit).

Mama und Papa im Wüstenschloss Qasr al-Kharana
In Azraq (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit) gab es dann als Erstes das das Wetland Reserve des RSCN zu bewundern - leider wieder keine Wasserbüffel gesehen (ich wundere mich, ob es sie dort wirklich gibt, so wie immer behauptet wird). Anschließend wurde das Qasr al-Azraq bestaunt.

Papa und ich im Qasr al-Azraq

Am gleichen Abend gingen wir dann noch original jordanisch im Tawaheen Restaurant in Amman essen. Bestellt wurde natürlich das Übliche: Hommos, Falafel, Ful, Tabouleh, Hubs, Pommes, Fatoush, dazu ein Lemon wa Nana zu trinken. Und es war wie immer lecker. Meinen Eltern hats geschmeckt - so wie der ganze Rest an Essen den ich ihnen bis dato serviert hatte. Reiner begleitete uns, da es der letzte Abend war an dem ich ihn sehen konnte bevor er ausreiste.

der bereits abgefressene Tisch voller leckerer jordanischer Kulinaritäten

Montags, 28.11.11, ging es dann auf große Fahrt. Der Süden des Landes wollte gezeigt und gesehen werden. Den Desert Highway also runtersausen, nach 280km links abbiegen und nach weiteren 35km das erste Ziel im Süden erreicht.

Wadi Rum (28.29.11.11):
Das Wadi Rum (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit) - wie immer schön, nur diesmal sch**** kalt!! Was hab ich gefroren in der Wüste, obwohl ich 5 Schichten an Kleidung an hatte. Ansonsten war alles wie immer - Sonnenschein, schöne Gegend, Entspannung vom städtischen Dasein - fast alles: diesmal war ich auch mal auf Bildern drauf.


ich in der Schlucht
Und was noch anders war: ich konnte sagen "ihr müsst da die Sanddüne hoch, ist wirklich schön da oben".
Mama protestierte auf halber Strecke und Papa zog mal die Schuhe aus....


...aber im Endeffekt kamen sie doch oben an.

da oben im roten Kreis sind sie - mit Lupe einwandfrei erkennbar.
 Man konnte sie auch einfach mal alleine zu Fuß los schicken - einträchtig wackelnd durch die Landschaft.


Aber ich folgten ihnen natürlich. Bin ja eine nette Tochter.

Mama und ich am "Mushroom-Stone"
 An der Steinbrücke angekommen kletterten Papa und ich dann schön nach oben....



...Mama blieb unten

Der kleine rote Punkt da unten ist Mama.
 Die Entstehung des nächsten Fotos war sehr interessant und absolut nur lustig. Ich hatte die Idee eines Familienfotos, also wir drei zusammen auf einem Bild wie wie da auf dem Stein liegen und auf den Sonnenuntergang warten. Es brauchte insgesamt neun Anläufe bis wir alle drei im Bild waren (was nicht so einfach ist, wenn einer der Fotografierten das Foto machen will), anständig guckten, keine Lachtränen mehr den Gesichtsausdruck verzerrten, alle Sonnenbrille abgesetzt waren, usw....aber das Resultat kann sich denke ich sehen lassen.


Dafür war es dann aber einfacher meine Eltern vor der untergehenden Sonne zu fotografieren.

Ich mag das Bild einfach. So süß die beiden.
 Nach dem traditionellen Beduinen-Abendessen ging es dann relativ direkt ins Bett. Es war einfach zu kalt für noch weiter draußen zu sitzen. Im Zelt war es zwar auch noch kalt, aber dafür gab es da jede Menge Decken in man sich einwickeln konnte: eine Wolldecke über die Matraze, dann in die nächste Wolldecke einwickeln wie in einen Wrap, als Nächstes eine schwere Steppdecke und dann wieder eine Wolldecke. Gute Nacht :)

So sieht das dann aus, wenn man mega dick eingepackt in einem Zelt in der Wüste im Winter übernachtet.
Am nächsten Morgen ging es dann via Kamelritt aus der Wüste zurück in die Zivilisation.

Zwei auf dem Kamel
Zivilisation hieß: 5 Sterne Mövenpick-Hotel in Aqaba am Südstrand (Talabeih)

Aqaba (29.-30.11.11):
Aqaba (siehe diverse vergangene Blogeinträge) war wesentlich wärmer als die Wüste, wenn auch nicht so warm wie ich gedacht hatte. Aber es hat noch gereicht für einen Sprung ins Rote Meer. Zumindest für Papa und mich, Mama wars zu kalt.

Ich bin mir sicher ich habe so ein Bild schonmal von Papa und mir gesehen. Allerdings ist es mindestens 20 Jahre alt. Es scheint so als würden sich manche Dinge niemals ändern....
 Aber zum im Bikini am Strand liegen war es Mama doch noch warm genug.

Eltern am Roten Meer. Strand und Sonne, aber Windschutz war bitter nötig.

Nachdem wir den Komfort, die großartige heiße Dusche, die Wärme des Hotels und leckerem reichhaltigen Buffet am Abend zuvor in vollen Zügen genossen hatte ging es am nächsten Morgen ausgeruht und gut gelaunt vom südlichsten Punkt unserer Rundreise wieder etwas weiter nördlich über den südlichen Teil des Kings Highways nach Petra.

Petra (30.11.-01.12.11):
Wieder schönes Wetter - und diesmal war es ein Vorteil, dass es nicht so warm war. Die letzten Male die ich in Petra (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit) war war es immer ziemlich warm, was das Erklimmen der einzelnen Hochpunkte des Terrains doch zu einer Anstrengung werden ließ. Aber diesmal war es relativ entspannt würde ich mal sagen. Man kam nicht sonderlich ins Schwitzen. Aber ansonsten war es super schön und mächtig lustig mit meinen Eltern die alten Steine zu kunden.



Mein Papa war einer Art von Faszination ausgesetzt als er all die sonderbaren Steintürmchen sah. Vielleicht aus Berufskrankheitsgründen, weil rein statisch hätten sie schätzungsweise so garnicht halten können/dürfen. Auf jeden Fall inspirierte ihn das Ganze und er sah sich veranlasst selbst ein Türmchen zu bauen.

Wie ein kleiner Junge mit seiner Spielzeugeisenbahn ;)
Stolz war er, als sein Türmchen da stand, fertig, wunderschön und nicht einmal während der Konstruktionsphase zusammengefallen.
Da ist das Ding! Es ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst würde ich sagen.
 So wanderten wir umher, bestaunten allerhand bunte und auch nicht-bunte Steine...


....und landeten Schlussendlich auf dem höchsten Punkt oberhalb des Monastrys.



Auch in Petra checkten wir ins 5 Sterne Mövenpick Hotel ein und ließen es uns mal wieder so richtig gut gehn. Wieder mit Komfort, wieder mit super toller heißer Dusche (sorry, ich muss das dauernd erwähnen, da meine Dusche in meiner Wohnung weder ordentlichen Wasserdruck noch richtig warmes/heißes Wasser zur Verfügung stellt), warmem Hotelzimmer (muss ich auch immer wieder erwähnen, da meine Wohnung mit viel gutem Willen und sehr viel verheiztem Gas auf maximal 18°C erwärmt werden kann - ohne Heizen sinds mal gerade 12-13°C) und leckerem reichhaltigen Buffet zum Abendessen.
Das nächste Ziel auf unserer Rundreiseliste war das Tote Meer.

Kerak (01.12.11):
Auf dem Weg ans Tote Meer hielten wir allerdings auch noch in Kerak (siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit) an, was auch auf der Liste stand :) Wenn man schonmal in der Gegend ist muss man sich diese Burg auch noch angucken.

Ich war mal wieder kletternd auf meinen Lieblingspunkt in Kerak hoch. Der Blick von dort ist einfach der Schönste.
Nachdem wir alle Zimmerchen, Räumchen, Gänge und das Museum inspiziert hatten ging es durchs Wadi Kerak runter ans Tote Meer und dann von der Südspitze bis zur Nordspitze die ganze Strecke am Toten Meer entlang.

Totes Meer (01.-02.12.11):
Eingecheckt wurde hier im 5 Sterne Marriott-Hotel. Man gönnt sich ja sonst nix :) hier hatte ich mein eigenes Zimmer. Zuvor in den Hotels teilte ich immer ein Familienzimmer mit meinen Eltern. Denn auch bei Erwachsenen Kindern ist es möglich, dass Eltern ein Beistellbett für ihr Kind buchen. Allerdings waren hier unsere Zimmer durch eine Tür miteinander verbunden, was mich dann doch nicht so ganz von meinen Eltern isolierte. Ich protestierte auch direkt, als Papa die Tür schloss. Ich kam mir ausgeschlossen vor. Ging garnicht. Also wurde die Tür schön wieder aufgemacht. Machte das Familienleben doch wesentlich angenehmer :)
Der Vorteil, wenn man in einem schicken Hotel ins Tote Meer gehen will: man bekommt formschöne Badeschlappen die vor scharfen Salzkrusten schützen...sogenanntes "safer-swimming"...

Absolut stylisch, aber leider nicht zum Mitnehmen gedacht
 So konnte meine Eltern dann doch gesichert und verletzungsfrei schwimmen gehn - auch wenn es nicht wirklich warm war und man folgedessen nur kurz auf dem Wasser trieb.

Meine Eltern im Toten Meer
Da war es doch wesentlich angenehmer ein bissl im beheizten Whirlpool abzuhängen :) wobei "beiheizt" auch irgendwie relativ ist...wirklich warm ist anders...

Papa und ich im Whirlpool
Der Rest des Aufenthalts im Hotel war wie die beiden Hotelaufenthalte zuvor: wieder mit Komfort genossen, wieder super tolle heiße Dusche ausgiebig genutzt, warmes Hotelzimmer gehabt und leckeres reichhaltigen Buffet zum Abendessen vertilgt. Was ein Luxus. Aber: wir hatten es uns verdient würd ich mal sagen :)
Nachdem wir am nächsten Morgen nochmal eine Runde im Wasser waren, duschten wir nochmal schön ausgiebig und heiß und machten uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ausflugsziel.

Madaba/Berg Nebo (02.12.11):
Dies war der letzte Anlaufpunkt unserer Rundreise. Einmal auf den legendären Berg Nebo und den Blick ins Jordantal genießen, den einst Mose hatte, und danach noch fix nach Madaba in der St.George Church das Mosaik der Karte des heiligen Landes bestaunen. (beides siehe gesonderter Blogeintrag aus der Vergangenheit)

Mama und ich auf dem Berg Nebo.
Das wars dann auch schon von der Rundreise. War schon einiges für eine Woche. Viele neue Eindrücke für meine Eltern würde ich mal sagen. Aber sie meinten es hätte sich gelohnt. Nachdem wir Madaba verlassen hatten ging es zurück nach Amman in meine Wohnung. Noch eine Nacht und ein Tag und dann würden mich meine Eltern wieder verlassen. Also musste man den letzten Tag nochmal genießen. Genossen wurde dieser Tag (Samstag, 03.12.11) zunächst in der City Mall (Nina versucht eine neue Jeans zu finden - natürlich ein hilfloses Unterfangen mit keinem positiven Ausgang) und anschließend beim Souvenir-Shopping in Downtown. Aber nicht nur Souvernirs wurden eingekauft (welche Dank der großartigen Hilfe von Tara's hervorragenden Arabischkenntnissen günstig erhandelt werden konnten), sondern es wurde auch eine Haarschneide-Schere gekauft....

Highlight (03.12.11):
Ninas Haare waren seit über einem Jahr nicht geschnitten worden. Da sie sich nicht dazu überwinden konnte bisher zu einem Friseur in Amman zu gehen wucherten ihre Haare noch und nöcher. Nachdem sie ein bissl guten Zuspruch zu ihrer Mama gegeben hatte willigte sie ein sich der deutlichen Überwucherung anzunehmen...Schnipp-Schnapp-Haare-ab...



Unglaubliche 8cm fielen - und das Kind war glücklich. Mama hat gute Arbeit geleistet :)

Und das wars dann auch schon. Der Besuch meiner Eltern kam mir kürzer vor als dieser Eintrag es vermuten lässt. Die Zeit verging wie im Flug. Kaum waren sie da waren sie auch schon wieder weg. Und was war zwischendrin? Ein wunderschöner Urlaub, neun wunderschöne Tage, 216 wunderschöne Stunden meine Eltern um mich gehabt. Ich hab es wirklich sehr genossen sie so lange Zeit bei mir hier in Jordanien zu haben, ihnen alles zu zeigen, ihnen zu zeigen warum es mir hier so gut gefällt, was dieses Land alles zu bieten hat, wie schön es hier landschaftlich ist, wie nett die Leute hier alle sind und wie hervorragend das Essen ist :) Danke, dass ihr da ward!! Vielen vielen Dank!! Danke für die schöne Woche. Danke für den Spaß, den wir zusammen hatten. Danke für all die tollen Erinnerungen die ich jetzt in meinem Kopf habe :) Ihr seid die besten Eltern der Welt! Ich hab euch lieb und bin stolz drauf so tolle Eltern zu haben! Danke für alles!

Die besten Eltern der Welt: Ich hab auch wahnsinnig lieb!!