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Freitag, 15. April 2011

Es war einmal eine Oase....

...bevor das Gebiet zur Trinkwassernutzung/-erzeugung freigegeben wurde....aber nichtsdestotrotz ist es dank der angestrebten Renaturierung der Oase die größte Wasseransammlung die ich gesehen hab, seitdem ich in Jordanien bin...soviel Wasser auf einmal hab ich ungelogen seit über 3 Wochen nicht mehr gesehen!

Im Rahmen der viertägigen Vollversammlung des GIZ-Entwicklungsdienstes (ehemaliger DED) der Länder Jordanien und Palästina, die hier in Jordanien an der Theodor-Schneller-Schule (einem Projektpartner der GIZ) stattfand wurde Samstags (09.04.2011) ein Ausflug nach Azraq gemacht. Neben der Besichtigung eines Projektes wurde auch das "Azraq Wetland Reserve" und das "Azraq Castle" besichtigt.

Azraq selbst liegt im Osten des Landes quasi mitten in der Wüste, etwa 120km von Amman entfernt (Fahrtzeit etwa zwei Stunden). Bis noch vor etwa 25-30 Jahren war dort eine wunderschöne Oase mit einer großen Vielfalt an Tieren (Löwen, Tiger, Elefanten, Fische, Vögel, Wasserbüffel, Krokodile, etc. - ungelogen, das war damals alles da!! ...jetzt natürlich nicht mehr...man siedelt wieder ein paar Wasserbüffel an und ein paar Vögel und Fische) zu sehen. Auch für Zugvögel war die Oase ein Paradies , um zu Rasten (Anzahl der rastenden Vögel ist in den letzten 15Jahren um 99% (!!!) zurückgegangen). Aufgrund der Wasserknappheit im Land wurde dieses Gebiet freigegeben, um das Wasser zur Trinkwasserversorgung zu nutzen. Und was geschah dann? Richtig, die Oase trocknete aus und wurde ebenfalls zur Wüste...mittlerweile wird versucht wenigstens ein bissl was von der Oase wieder aufleben zu lassen, indem die Royal Society for the Conservation of Nature in unterschiedlichen Projekten versucht dem ausgetrockneten Land wieder Wasser zuzuführen...heißt, sie pumpen Wasser rein. Man kann auch schon sehen, dass kleine Tümpel wieder entstehen, aber nix im Vergleich zu dem was es mal war...ist echt verdammt traurig. Bevor wir da hin sind wurden uns Bilder gezeigt von früher, also wie es vor der Übernutzung des Reservoirs war...man war doch arg traurig als man dann sah was draus geworden ist (und dabei sieht es schon wieder bessser aus als vor 20 Jahren....)..wie es jetzt dort aussieht könnt ihr selber mal angucken... hab natürlich Bilder gemacht!





Auf dem Bild sieht es echt groß aus...aber in Wirklichkeit ist es vielleicht ne Fläche von 400m²...maximal...nee ich glaub so viel is es garnicht...

(mein Mentor Jürgen und seine Frau)
 
Arg viel feuchtes Land ist noch nicht dabei rausgekommen...aber es ist schon wesentlich besser als es mal war!!

Bei dem Anblick fühlt man sich irgendwie wie an der Nordsee ;)

Leider hat es vor 2-3 (?) Jahren im Reservoir gebrannt...dabei ist einiges an Flora draufgegangen...


Unser nächster Stop war das Azraq Castel, im Norden der Stadt. Früher mal lag es direkt an der Oase bzw in der Oase. Jetzt muss man 15min mit dem Bus fahren, um vom Reservoir zu den Überresten der Burg zu kommen...
Das Azraq Castle ist eines der Wüstenschlösser in der nördlichen Wüste Jordaniens. Der wohl bekannteste Bewohner der Burg war während des ersten Weltkriegs der britische Offizier T.E. Lawrence, besser bekannt als Lawrence of Arabia. Dieser unterstützte die Araber damals bei der Arabischen Revolution gegen das Osmanische Reich (die Türken). Konstruiert wurde die Burg ausschließlich aus schwarzem Basalt, auch die Deckenkonstruktion. die Deckenbögen und sogar das Eingangstor. Sehr beeindruckend. Neben diversen Lagerräumen und einem Brunnen ist auf der Mitte des Geländes eine Moschee zu sehen.



Das Eingangstor Süd.

Blick ins Gelände



Die Moschee

Und wiedermal der Geschichte in Jordanien auf der Spur gewesen. Und ich hab noch lange nicht alles gesehen, was dieses Land an Geschichte und Kultur zu bieten hat! Man darf weiterhin gespannt sein....

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