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Dienstag, 26. Juli 2011

Al-Karak Castle

Wir erobern die Kreuzfahrerburg Al-Karak!

Am 01.07.2011 ging ich mit drei meiner Kollegen auf Wochenendausflug gen Süden. Den Desert-Highway runter bis nach Karak (oder auch Kerak). Dort steht auf einem 950m hohen Hügel die im Jahre 1142 errichtete Kreuzfahrerburg. Und wie das immer so ist, auch die Stadt Karak fand in der Bibel Erwähnung - als Hauptstadt des Königreichs Moab unter dem Namen Kir-Heres (Scherbenstadt). Zu byzantischen Zeiten war die Stadt Bischofssitz mit mehrheitlich christlichen Einwohnern, dies allerdings unter arabischer Herrschaft. Das sei aber nur am Rande erwähnt....

Zurück zur Burg. Im Jahre 1142 von Payen Le Bouteiller errichtet gehörte diese Burg zur strategisch wichtigen Ketten an Burgen, quasi eine Verteidigungslinie, die zwischen Syrien und Ägypten von den Europäern gespannt wurde. Von hier aus konnten Beduinen und wichtige Handels- und Karawanenstraßen (z.B. der Kings-Highway) gut beherrscht werden. 40Jahre lang hielt die Burg Angriffen von muslimischen Heeren stand, was zum großen Teil daran lag, dass die Burg damals nur durch unterirdische Felstunnel zu betreten war. Heute gelangt man über den aufgeschütteten Burggraben auf das Gelände. Das Gesamtausmaß der Burganlage erstreckt sich auf 250m Länge und 135m Breite, was auch durch zahlreiche unterirdische Gänge erweitert wird. Wieviele "Etagen" die Burg wirklich ins Berginnere hat - keine Ahnung. Zu sehen bekommt man zwei, aber ich gehe davon aus, dass da noch mehrere vorhanden sind, die nur keiner ausgräbt...der derzeitige Zustand der Burg ist sagen wir mal problematisch. Versuche zur Erhaltung sind zwar zu sehen, aber die erwecken eher den Anschein an "Totrestaurierung". In welchem Raum man sich gerade befindet oder wo man gerade steht ist auch nur zu erahnen, deshalb sei mir auch verziehen, dass ich die Bilder unten nicht kommentiert habe... Aber nichtsdestotrotz ist die Burg sehr sehenswert. Hat was ergreifendes, allein schon wegen ihrer Größe und natürlich des fantastischen Ausblicks!
Noch was blutiges mit mystischem Anreiz: nachdem im Jahre 1188 die Kreuzfahrerburg an den ayubidischen Heeresführer Saladin gefallen war ließ dieser den gefürchteten Burgherrn von Karak, Rainald von Chatillion, öffentlich köpfen und seinen Kopf am Tor aufspießen.
Eintrittspreise wie immer für Inhaber einer Residence ID gefühlt geschenkt (150Fils=15Cent), aber auch für Normalos durchaus erschwinglich (ich glaub die bezahlen 2JD=2€)...ich hab natürlich nur 150Fils bezahlt :)

Tipp: Unbedingt Taschenlampe mitnehmen!! Es ist keine Beleuchtung vorhanden, was gerade in den unterirdischen Gängen zu Problemen führt. Auch die spärlichen Felsspalten, die wohl als Fenster dienen sollten lassen nicht wirklich Licht rein.. 

Achja, die Stadt Karak selbst, die sich um die Burg drum herum schlingelt, ist mit ihren knapp 23.000 Einwohnern auch sehenswert und die größte Stadt im Süden Jordaniens. Viele kleine Gassen, kunterbuntes Leben (viele Menschen auf wenig Platz), jede Menge Geschäfte in den man alles kaufen kann was man braucht und nicht braucht und auch sonst ist für einen schönen Aufenthalt alles da :) also wenn man mal eben die Burg anguckt lohnt es sich auch noch mal eben durch Karak zu schlendern.

So, und nun einmal beamen, bitte...


 ...und schon kann die Tour durch die Burg los gehen :)

 Der "Castle-Plaza" am Eingang...

 ...und daneben der Campingplatz....nee halt - das war die Baustelle...

 Hier ein kleines Modell der gesamten Festungsanlage. Gibt einen recht guten Überblick...steht im archäologischen Museum auf dem Burggelände zusammen mit diversen anderen Dingen aus vergangen Tagen.

 ...wobei ich den Überblick in Echt doch schöner finde. Hat sich definitiv gelohnt die Süd-Mauern hochzuklettern und am Abgrund stehend Fotos gen Norden zu machen :)

Der Ausblick gen Westen. Das Tote Meer liegt (wie immer) unter dem Dickicht...

Und nun folgen einfach ein paar Bilder für den Versuch zu starten einen Gesamteindruck der Festungsanlage von Karak zu vermitteln:

(von der Mauer da ganz oben ist übrigens das Übersichtsfoto gemacht)














Und auf dem Rückweg sind wir durch das Wadi Karak runter zum Toten Meer und dieses dann entlang gefahren. Von der Südspitze bis hoch zur Nordspitze (knapp 130km). Und für eine Fotosession noch kurz angehalten...

Gemütliches Wohnhäuschen am Straßenrand mit Blick ins Wadi Karak...Hauptsache Fernseh kann man gucken...

Ich in meinem Touri-Outfit...mal total "haram" unterwegs...

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