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Donnerstag, 8. Dezember 2011

Ajloun Castle

Mit meinen Eltern war ich auf Tour - hat vermutlich jeder gelesen im vorangegangenen Blogeintrag. Und am 26.11.11 waren zum Ajloun Castle gefahren. Da war ich bisher selbst noch nicht gewesen, aber wollte ich mal noch unbedingt hin. Und da wir eh grad im Norden waren beschloss ich da hinzufahren.

Nun mal zur Burg. Die letzte Geschichtslektion für meine Leser ist ja nun schon etwas länger her. Also:
Das Qala'at al-Rabad (Ajloun Castle) wurde im Jahr 1185 von Izz ad-Din Usama ibn Muniqidh, einem Neffen Saladins (der Typ der damals die Kreuzfahrerburg Kerak erobert hatte), auf dem Jabal Beni 'Auf gebaut. Von dort aus hatte man gute Kontrolle über drei als Verkehrsstraßen wichtige Wadis (Wadi Kufranjah, Wadi Rajeb, Wadi al-Yabes), konnte auch den Rest des nördlichen Jordantals gut dominieren. Die Burg wurde gebaut, um den Fortschritt der Kreuzritter in Transjordanien einzugrenzen und einen Gegenpol zum Belvoir Castle am Tiberiasee zu haben. Ein weiterer Grund zum Bau der Burg war die Erschließung und der Schutz der nahegelegenen Eisenmine. Die ursprüngliche Burg bestand aus vier Ecktürmen, war umschlossen von einem 16m breiten und 12-15m tiefen Burggraben und Schießschaten waren in den dicken Mauern eingebaut. Nach Usamas Tod wurde die Burg unter Aibak ibn Abdallah weiter ausgebaut (1214/15 n.Chr.). Ein neuer Turm an der Südost-Ecke sowie ein Tor wurden angebaut. Mitte des 13.Jhr.n.Chr. wurde die Burg dem damaligen König von Aleppo und Damaskus zugestanden, welcher den Nordost-Turm erneuerte. In 1260 zerstörten die Mongolen weite Teile der Burg. Nachdem die Mamelukken über die Mongolen gesiegt hatten wurde die Burg wieder aufgebaut und der Bruggraben geleert, da die Burg nun als Lagerhaus für Getreibe und sonstigen Proviant genutzt wurde. Zur Zeit des Vormarsches des Osmanischen Reiches wurde Ajloun Castle Mitte des 17Jhr.n.Chr. wieder für militärische Zwecke genutzt. Als der Schweizer J.L.Burkhardt 1812 an der Burg in Ajloun vorbeikam (ja genau, das war der Typ der Petra wiederentdeckt hat) wurde diese von etwa 40 Leuten der Barakat-Familie bewohnt.
Durch zwei schwere Erdbeben in 1837 und 1927 wurde die Burg sehr schwer beschädigt. Jedoch war das jordanische Department of Antiquities so freundlich und sponsorte ein Programm zur Restaurierung der Burg, Festigung der Wände und den Neubau einer Brücke über den Graben. Somit ist die Burg heute für Besucher sehr leicht zugänglich und verdammt schön anzusehen. Ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Es wurde nicht totrestauriert, sondern man gab sich wirklich Mühe. Lassen wir an dieser Stelle nun die Bilder sprechen.

Und schon gehen wir drauf zu und sehen die Burg von Südosten her, wo auch der Zugang war. Treppe hoch, links um und durch die Öffnung durch die dicke Wand reinschlüpfen.

 

Eintreten und wohlfühlen. Sogar alles ramontisch-romanthetisch beleuchtet :)





Sowas wie das Haupttreppenhaus. Von hier aus gelangte man überall hin irgendwie. In all diese unterschiedlichen Räume, die eben zu sehen waren.




Zum Außenbereich ging es dann hier entlang - ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es damals auch schon Außenbereich war oder ob da jetzt einfach nur Wände und Decken fehlen...auf jeden Fall ging man durch diese Öffnung da in der Wand...


...und kam dann da links aus dem Loch raus...


...und konnte diese (und noch weitere) Treppenstufen hochgehen...


...zwischendurch mal links und rechts einen Blick riskieren...


...und dann die absolut traumhafte Aussicht genießen.


Ringsherum um die Burg das gleiche Bild. Und bei dem Wetter noch besonders schön  - so mit dem blauen Himmel und dem Sonnenschein :)


Die Aussicht musste man einfach genießen und einen Moment dort entspannt verweilen.


Wieder drinnen, durch diesen Gang hier hindurch...


...und schon findet man seine Eltern hinter einer Mauer versteckt.


Und noch diverse andere Räume...



...sowie ein kleines Museum.


Außerdem wird derzeit eine kleine Brücke (zur Belustigung?) dargeboten. Ich hoffe mal, dass dies nicht die oben im geschichtlichen Teil erwähnte neue Brücke über den Burggraben ist. Dann würde ich nämlich sagen, dass das jordanische Department dieses Geld wohl besser hätte anlegen können...


Und nun den Merkzettel raus und Notiz aufschreiben: "Memo an mich selbst. Wenn ich in meinem Leben mal nach Jordanien komme muss ich mir das Ajloun Castle gucken."

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