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Dienstag, 31. Januar 2012

Parkhaus-Poesie

Steht man in Downtown Amman oder auf dem Jabal al-Weibdeh oder Jabal al-Qala'a hat man einen Blick auf ein tristes, graues Parkhaus, welches sich unten in Downtown befindet. Es ist nicht sonderlich in Benutzung, es parken so gut wie keine Autos darin, aber es hat immerhin einen Aufzug, bei dessen Benutzung man bequem von Downtown aus hochfahren kann und dann oben in Weibdeh aussteigen kann (was ist man nicht bequem). 
Auf der Seite des Parkhauses, die nach Downtown zeigt, sind ein paar Zeilen in arabischer Schrift zu lesen. Sie sind Bestandteil eines angedachten Kunstprojektes des marokkanischen Kuenstlers Abdullah Chrome, عبد الله كروم. Dieser hatte die Idee Kunst und Poesie zu den Menschen in Downtown zu bringen, der wenig betuchten Gegend Ammans. Allerdings waren die Menschen dort sehr wenig von seinem Projekt angetan und die allgemeine Reaktion auf das Werk am Parkhaus war "Nett. Schreib was immer du willst, aber es ist nur nuetzlich, wenn du was schreibst, was die Menschen und deren Leben auch betrifft und somit zu ihnen spricht. Dieses Gedicht bedeutet uns nichts, wir moegen es nicht. Geh und schreib was immer du willst, aber mach es woanders." Die restlichen geplanten Installationen des Gesamtprojekts wurden aufgrund dessen alle abgebrochen und ersatzlos gestrichen. Eigentlich schade. Somit bleibt dieses eine, jedoch ungeliebte, Kunstwerk alleine inmitten Ammans.

Ansicht des Parkhauses mit dem angebrachten Kunstwerk
Tara war so lieb, das Gedicht aus dem Arabischen ins Englische zu uebersetzen (danke, bist ein Schatz!). Ich hab dann mal versucht dem Ganzen in Deutsch einen Sinn abzuringen. Im Original ist es wohl ein franzoesisches Gedicht. Aber die Recherchen hierzu haben bisher noch nichts ergeben. Das Original konnte leider noch nicht gefunden werden.

let us imagine
the rivers burn in the distance
hearing silence and suddenly
the music comes towards us
to kill us
so that the dance returns stronger
under the white sun

Stellen wir uns vor
die Fluesse brennen in der Ferne
von Ruhe umgeben und ploetzlich,
die Musik kommt auf uns zu,
um uns zu toeten,
so dass der Tanz staerker zurueckkommt
unter der weissen Sonne.

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