...sieht aus wie folgt:
Mit total vol gefressenen Bauch (einfach zu viel Mansaf) wird man von einem großartigen Menschen am 7.Kreisel in Amman um 19.30Uhr an einem Donnerstag (29.09.2011) aufgegabelt. Nach etwa etwa 340km vierstündiger Fahrt - während der man kaum weiß wie man den Anschnallgurt trapieren soll, ohne dass er zu sehr auf den vollen Bauch drückt - kommt man gut gelaunt in Aqaba an. Man checkt in einem gemütlichen, kleinen, schönen, sauberen, günstigen (30JD pro Nacht pro Doppelzimmer) Hotel (Darna Hotel Restaurant) südlich von Aqaba direkt am Strand ein. Man setzt sich nachts noch gemeinsam an den Strand und genießt die Meeresluft und die Atmosphäre des Roten Meeres. Dann legt man sich ins Bett, schläft bis man aufwacht, geht zum Frühstück. Bei Hommos, Brot und Milchkaffee genießt man den Blick aufs Meer. Dann geht man wieder an den Strand. Legt sich dort zwischen die ganzen Einheimischen in den Sand und ignoriert einfach, dass man die Einzige im Bikini ist (alle anderen weiblichen Personen hübsch verschleiert, teils mit Burka, teils mit freiem Gesicht sitzen auf Plastikstühlen am Wasser). Nach etwas verstrichener Zeit begibt man sich ausgestattet mit Schwimmbrille und Schnorchel ins Wasser und schwimmt am Korallenriff entlang, welches leider zu großen Teilen schon abgestorben ist. Aber dennoch kann man eine wunderschöne Unterwasserwelt mit diversen Fischen beobachten (Clownfische waren zwar dabei, aber Nemo leider nicht). An einem Steg angekommen setzt man sich dort hin, beobachtet die einheimische Männerwelt beim Schauspringen vom Steg ins Meer. Sie haben sich alle Mühe gegeben mich zu beeindrucken - aber vergebens. Ich saß einfach da in meinem Bikini, unter dem Schutz meines großartigen männlichen Begleiters, und ließ mich "begaffen". Nach einiger Zeit setzt man sich sein Schwimmequipment wieder auf und paddelt weiter durch die Unterwasserwelt Richtung extra zum "Adventure-Schnorcheln" versenkten Panzer (ja, die haben wirklich einen echten Panzer versenkt). Nachdem man diesen genaustens inspiziert hat schwimmt man zurück zum Strand. Dort heißt es dann "Catwalk": eine deutsche, braungebrannte junge Frau im Bikini läuft mit offenen, langen, nassen Haaren am Strand entlang zurück zu ihrem Badetuch (wäre der Sand nicht so heiß gewesen wäre ich langsamer gelaufen, aber es war schon arg warm an den Füßen). Diverse Schaulustige genossen wohl den Anblick, aber sobald mein männlicher Beschützer in ihre Richtung blickte guckten sie schnell (voller Scham) weg. Am Badetuch angekommen legt man sich wieder in die Sonne, lässt sich bräunen. Irgendwann steht man auf und läuft in die andere Richtung den Strand entlang: wieder der absolute Catwalk....jeder betrachtete mich ausgiebig von oben bis unten - und wieder nach oben. Nach einigen Kilometer dreht man wieder um, geht irgendwann ins Wasser - natürlich wieder mit Schnorchelequipment ausgestattet - und schwimmt zur nächsten "Adventure-Attraktion": ein versenktes Schiff. Nachdem man dieses dann auch genaustens inspiziert hat (wirklich ein großes Schiff) schwimmt man weiter das Korallenriff entlang bis man die Höhe seines Badetuchs wieder erreicht hat. Dort stellt man dann fest, dass aufgrund der Ebbe das Rauskommen aus dem Wasser nicht möglich ist ohne die Korallen zu beschädigen. Also schwimmt man weiter bis das an Land gehen möglich ist. Dann geht man wieder zurück zum Badetuch, sonnt sich weiter. Nach einer gewissen Zeit setzt man sich ins Auto, fährt nach Aqaba und sucht einen netten Jordanier der bereit ist zwei Ausländer mit seinem Schnellboot rauszufahren aufs Wasser und einen dabei auf seinem Wakeboard zu ziehen. Dann setzt man sich noch kurz zu den Fischern, trinkt ein Erfrischungsgetränk und fährt dann wieder zurück ins Hotel. Man geht ins Zimmer, duscht, ruht sich aus und geht dann ausgestattet mit einem kühlen Erfrischungsgetränk wieder an den Strand, um den Sonnenuntergang über am Roten Meer mit Blick auf Ägypten zu genießen. Um einen herum jede Menge einheimische Familien, die ihren kompletten Hausstand an den Strand geschleppt haben, um dort ordentlich Picknick zu machen. Ein wahres Schauspiel. Grill, Kocher, Töpfe, Thermoskannen, Plastikstühle, Matrazen, Decken und natürlich jede Menge Schischas. Alles da. Und obwohl so viele Menschen da waren war es doch irgendwie ruhig. Keine Musik, kein Handyklingeln (!!!), keine schreienden Kinder. Unterhaltungen in normaler Lautstärke. Man beobachtet die Menschen, genießt den Blick aufs Rote Meer und den Sonnenuntergang. Nachdem es dunkel ist kommt ein Jordanier mit zwei Bechern Tee und wird fast beleidigt nachdem man dankend ablehnt. Er lässt einem keine Wahl, man nimmt den Tee an. Schmeckt gut und ist schön warm. Nachdem der Tee ausgetrunken ist fährt man nach Aqaba und guckt was man essen möchte. Ein kleines Restaurant bietet Pizza an, man setzt sich dort hin. Der Besitzer bittet einen doch bitte die Happy Hour zu bestellen, also zwei Pizzen zum Preis von einer. Da lässt man sich doch nicht lange bitten und bestellt. Anschließend schlendert man weiter durch die aufgeweckte Stadt, lässt sich von den Menschen treiben. Man kommt auf einer Art Kirmes an. Läuft einmal durch die Stände durch und kehrt dann im "Irish Pub" ein. Dort wird man von zwei Sloweninnen bedient, guckt rumänisches Musik-Fernsehen und wird vom Besitzer, einem Jordanier irischer Abstammung, "meine Tochter" genannt und lässt sich von ihm eine Kette schenken. Zwischendurch guckt man draußen vor dem Pub einer vorbeiziehenden Trommlergruppe zu, der eine Gruppe Stelzenläufer (1,50m hohe Stelzen) folgt. Die Parade läuft um einen Beduinen mit seinem Kamel. Ein uriges Bild. Zurück im Pub wird man von einem stark betrunkenen Soldat aus Wales/Großbritannien angemacht, doch der männliche Beschützer passt gut auf. Nachdem man im irischen Pub in Jordanien bezahlt hat lässt man sich auf dem Weg nach draußen einen Kilkenny-Bierdeckel vom irischen Jordanier "Baba Sharli" signieren, woraufhin man noch ein weiteres Getränk auf Kosten des Hauses spendiert bekommt. Zurück auf der Straße schlendert man weiter durch die gemütlich wirkende Stadt, beobachtet Leute, läuft am Strand entlang und fährt irgendwann zurück ins Hotel. Nachdem man irgendwann ausgeschlafen hat geht man wieder zum Frühstück, genießt Hommos, Brot und Milchkaffee beim Blick aufs Rote Meer. Dann fährt man wieder nach Aqaba zu dem netten Jordanier mit dem Schnellboot, fährt wieder raus und lässt sich erneut auf dem Wakeboard übers Wasser ziehen. Nachdem man erschöpft ist setzt man sich zurück an Land zu den Fischern, nimmt ein Erfrischungsgetränk und fährt zurück an den Strand. Dort liegt man dann noch etwas in der Sonne geht nochmal baden. Nachdem man das Gefühl hat die Zeit sei gekommen geht man zurück ins Hotelzimmer, duscht, ruht sich aus, packt und fährt gemütlich zurück nach Amman (zurück in Amman am 01.10.2011).
Ohne jemals in diesen 48h auf nur den Hauch einer Ahnung gehabt zu haben wieviel Uhr es gerade ist (man konnte sich etwa am Sonnenstand orientieren, aber eigentlich war es auch völlig egal wieviel Uhr es ist - man hatte es ja nie eilig oder gar einen (zu erfüllenden) Plan) kommt man mächtig erholt, entspannt und ausgeruht wieder in Amman an. Dies war mal wieder ein großartiges Wochenende mit einem großartigen Menschen, einem Freund, der es genauso sehr genießt wie man selbst: einfach in den Tag hinein zu leben, ohne Uhr, ohne Stress und vorallem ohne irgendeinen Plan. Was kommt kommt, was nicht kommt bleibt weg.
Und hier das ganze Geschehen in Bilder.
Das Hotel, besser gesagt der Frühstücksblick.
Blick aus dem Hotelzimmer.
Der Strand, das Rote Meer und im Hintergrund die Berge sind schon Ägypten.
Der Strand, das Rote Meer und am Ende des Horizonts ist Saudi-Arabien (noch etwa 8km bis zur Grenze)
Der Strand, das Rote Meer und die einheimischen Badegäste.
Der Strand, das Rote Meer und der Denker (oder auch wahlweise Beschützer genannt).
Himmel und Menschen am Strand zum Sonnenuntergang, alles Araber, teils Jordanier, teils Saudis.
Hier eine jordanische Familie im Strandleben: die Männer in Schwimmschlüpfer und Schießer-Feinripp-Unterhemd im Wasser sitzend, während ihnen die Frau in ihrem (Bade-)Mantel (diese Dinger sind einfach Multifunktionell...im Sommer gegen die Hitze, im Winter gegen die Kälte und sogar als Badebekleidung geeignet) aus einer Thermoskanne heißen Tee serviert
Ein Paraglider im Sonnenuntergang.
Eine saudische Familie: Vater sitzt mit Mutter in vorderster Reihe auf einem Plastikstuhl im Wasser. In zweiter Reihe hintendran die (angeheirateten) Töchter. Noch eine Reihe weiter hinten sitzen die (angeheirateten) Söhne im Sand.
Und dann ist die Sonne weg....
...und der Mond da.
Der Beweis: ein "Irish Pub" in Jordanien.
Außerdem eine Trommler-Combo...
...sowie Stelzenläufer.
Kann es was schöneres geben als den Blick auf einen Hafen?? - Nein!
Aqaba - Ansicht vom Meer aus.
Der Wakeboard-Reiner...
...und ich durfte auch mal versuchen :)
Vergesst niemals: DAS LEBEN IST SCHÖN!! Genießt es in vollen Zügen. Es ist viel zu schnell vorbei, als das man es nicht ganz ausleben sollte!