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Montag, 31. Oktober 2011

"Tagesausflug nach Aqaba?"

"So von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang würde mir da vorschweben." - "Warum eigentlich nicht?" war Reiners Antwort als ich ihn fragte, was er von der Idee hält direkt vom Flughafen aus nach Aqaba zu fahren, wenn ich meinen Besuch zum Lufthansa-Nachtflug bringe. "Da hat man ja gefühlt schon die Hälfte der Strecke hinter sich." womit er absolut recht hatte. Die ersten 40km sind geschafft und das schwierigste Stück durch den Ammaner Verkehr ist auch geschafft. Und die restlichen 280km sitzt man dann quasi auf einer Gesäßhälfte ab. Gesagt getan, gleicher Tag (29.10.2011), schon gings los. Mittags beschlossen - abends gefahren. Auto gepackt, Besuch um 0Uhr nachts am Flughafen abgesetzt und weiter 'gen Süden geeilt - wie immer mit rasanten schnellen Tempo 80 auf dem Desert Highway unterwegs. Wir habens ja nicht eilig. Um 4Uhr früh lagen wir am öffentlichen Strand in Aqaba (Talabeih, wie immer), schön eingepackt in Wolldecke und Schlafsack, schliefen noch eine Runde und warteten auf den Sonnenaufgang.

Reiner in seiner weltberühmten, vielgereisten Bubutüte
 Nachdem es hell geworden war, schälten wir uns halbwegs aus unseren "Betten" ...



...und nahmen ein reichhaltiges Frühstück zu uns.


Ohne uns vorher abzusprechen waren wir bestens ausgestattet: frischer, heißer Kaffee aus der Thermoskanne mit zwei Bechern, für jeden ein kleiner O-Saft, Brot, Hommos, Müsli mit zwei Schälchen und zwei Löffeln, Milch, Milchkaffee aus der Blechdose (kalt), Bananen. Kurzum, es wurde gelebt. Jeder hatte was eingepackt und nix war doppelt. Wir ergänzten uns perfekt.

Den Rest vom Tag taten wir das übliche. Nachdem es warm genug geworden war entkleideten wir uns und lagen in Badeschlüpfer am Strand, genossen die Sonne, beobachteten Leute und das Meer, betrachteten die Berge Ägyptens und genossen einfach das Leben. Wie immer, entspannt, genussvoll, zeitlos.


Zwischendurch gab es wieder die gewohnte sportliche Aktivität: wakeboarden.


Als es dann wieder etwas kühler wurde zogen wir uns wieder ein warmes Beinkleid und Oberdeckung über und warteten auf den Sonnenuntergang. Mit ansetzender (pseudo-)Dämmerung grub ich noch ein weiteres Highlight aus meiner Tasche: wer ein richtiger Araber sein will muss zum Sonnenuntergang Tee trinken. Also hatte ich meine kleine Teekanne, Zucker und Teebeutel eingesteckt. Und wer ein Araber am Strand ist kocht natürlich den Tee auch am Strand. Ich zog also los, suchte brennbares Material und machte mich an die Arbeit (sehr zum Erstaunen der Araber drumherum, da das eigentlich Männerarbeit ist). Ich kochte also Tee auf offenem Feuer aus vertrockneten Palmenzweigen am Strand in einem der zur Verfügung gestellten Grillutensilien aus Beton.

Ob ich jetzt (endlich) als Araber durchgehe?
Da wird das Ganze doch schon richtig ramontisch :)


Und dann ging die Sonne auch schon unter...wie immer traumhaft schön :)





Diese Strandstimmung....herrlich....
 

Nachdem die Sonne dann ganz verschwunden war, die Sterne leuchteten und der Mann im Mond seine Laterne angezündet hatte ging es dann gegen 18.30Uhr wieder Richtung Amman. Kann man einen Samstag schöner verbringen als mit vierzehn Stunden Strand am Roten Meer? - Nein.

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