Mal wieder war ich kulturell unterwegs. Diesmal in Sachen Kunst. Am 12.01.2012 machte ich mich mit Claudi und Judith (zwei der GIZ Freiwilligen) auf die Suche nach nahöstlicher Kunst. Fündig wurden wir in der "
Jordan National Gallery of Fine Arts":
Diese Kunstgalerie wurde 1980 von der Royal Society of Fine Arts, einer non-profit Institution, gegründet und beheimatet die größte Sammlung zeitgenössiger Künstler aus den Entwicklungsländern. Die Galerie gehört zu den bedeutensten Museen im Nahen und Mittleren Osten und zeigt eine einzigartige permanente Ausstellung zeitgenössiger Künstler aus Entwicklungsländern. Zu den Kunstwerken gehören Gemälde, Kunstdrucke, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Webereien und Keramiken von mehr als 900 Künstlern aus 60 verschiedenen Ländern, hauptsächlich aus Asien und Afrika.
Die Royal Society of Fine Arts unterhält eine Reihe von Kooperationen mit bedeutenden internationalen Museen, Kulturstiftungen und Ministerien, um den kulturellen und künstlerischen Austausch zu unterstützen. Diese beinhalten UNESCO in Paris, Ford-Stiftung in New York, Harvard Semitic Museum in Cambridge (Massachusetts), Museé National d'Art Moderne du Centre Georges Pompidou in Paris und weitere in London, Genf, Warschau, Ankara, Cairo, Baghdad und Tunis. Außerdem bestehen enge Verbindungen und Kulturkooperationen mit internationalen Instituten in Chicago, Barcelona, Neapel und Valencia.
Soweit zum Hintergrundwissen.
Das Museum an sich ist unterteilt auf zwei mehrstöckige Gebäude die einen Skulpturenpark umschließen, der neben den Skulpturen auch noch Modelgarten für Wassereinsparungen ist, einen Kinderspielplatz, eine Open-Air-Bühne, einen japanischen Garten, einen andalusischen Brunnen, eine Kunst-Salon sowie ein Restaurant (das sog. "Canvas") beherbergt.
Nun aber genug der Worte, mal sehen was es so zu sehen gibt :) hier ein paar ausgewählte Stücke, die mir besonders gut gefallen hab.
Dieses hier nennt sich "Walls of Gaza" und zeigt eine Fotokollage verschiedener Aufnahmen von Mauern im Gaza-Streifen.
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Laila Shawa (Palästina): "Walls of Gaza", 1992 |
Das nachfolgende Foto zeigt einfach mal einen Teil des unteren Stockwerks von Gebäude 1. Wenn man in der Galerie ist kommt man sich vor wie in einer altherkömmlichen Kunstgalerie, die überall auf der Welt zu besichtigen ist - nur mit einem entscheidenden Unterschied: sonst wo auf der Welt bekommt man keine Kunst aus Entwicklungsländer geboten. Leider.
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untere Etage Gebäude 1 |
Von unten ging es dann nach oben. Logischerweise. Bei heraufsteigen der Treppe traute ich meinen Augen kaum...was seh ich denn da?
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Betreten der zweiten Etage Gebäude 1 |
Tatsächlich! Eine Bibliothek. Ziemlich gut sortiert mit Büchern über Kunst aus aller Welt. Lexika, Bildbände, Lehrbücher, alles was man so braucht, um Recherchen über Kunst aus verschiedenen Ländern anzustellen.
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Bibliothek Gebäude 1 |
Auf dem Weg von Gebäude 1 nach Gebäude 2 durchquerten wir den Skulpturenpark. Leider keine Beschriftung an den Kunstwerken, aber ich habs ja generell eh weniger mit Skulpturen. Hab lieber Dinge, die ich an die Wand hängen kann...
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Skulpturenpark zwischen den beiden Gebäuden des Museums |
Bauklötzchen, oder aber der Nachbau eines rätselhaften Reliks aus der Vergangenheit, oder vielleicht doch was anderes? Es darf gemutmaßt werden.
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Stonehenge für Anfänger - oder so |
Zu dieser fotografischen Aufnahme muss man denke ich nichts sagen. Einfach auf sich wirken lassen und mal eine Runde drüber nachdenken. Das Werk wurde angefertigt von einer Frau aus Saudi-Arabien. (entschuldigt die Spiegelung auf dem Bild, die Beleuchtung im Museum war nicht optimal fürs Fotografieren von Bildern hinter Glasscheiben).
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Manal al-Dowayan (Saud-Arabien): "Bound 5/10", 2008 |
Und hier noch was für alle die denken, dass Jordanien keine Bodenschätze hat - Juwelen haben sie! Aus Stein, Silberpapier, Holz und Kohle:
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Rajwa Ali (Jordanien): "Jewels", 2007 |
Das Museum ist auf jeden Falll einen Besuch wert. Wer in Amman ist und sich für Kunst interessiert sollte es nicht verpassen hier ein paare Eindrücke nahöstlicher Kunst bzw. Kunst aus Entwicklungsländern zu sammeln.
Eintritt kostet es aber schon, sich das Ganze anzugucken. Der Skulpturen-Park ist kostenlos, aber die beiden Gebäude sind für einen gemeinsamen Preis von 1JD zu besichtigen (Preis für Inhaber einer jordanischen Residency, ob "Normalsterbliche" mehr bezahlen weiß ich nicht).
Und: für alle die mehr erfahren wollen über das Museum oder die Kunst aus Entwicklungsländern sollten es nicht verpassen die
Internetseite der Galerie zu besuchen. Es lohnt sich!