Doch frage ich mich stets nach dem Sinn des Muttertags. Ich für mich denke, ich sollte meiner Mutter nicht am zweiten Sonntag im Mai für alles danken, sondern an dem Tag meiner Geburt. Sie bot mir monatelang ein warmes zuhause, trug mich durch die Gegend und ernährte mich mit. Und zu allem Dank, nach Ablauf der Zeit, bedankte ich mich mit den leidvollen Schmerzen einer Geburt bei ihr. Ist das gerecht? - Nein.
Ich denke man sollte nicht an einem beliebig gewählten Tag im Jahr zur Freude aller Blumenhändler im Sinne des Kapitalismus seiner Mutter danken, sondern an dem Tag an dem sie es verdient hat. Zumal es nicht fair ist, wenn Mehrfachgebärende nur einmal im Jahr gedankt bekommen, wobei sie doch mehrmals die Leiden der Geburt als auch sämtliche andere Querelen ertragen haben (wobei sich die Querelen unproportional mit der Zahl der Kinder steigert).
Aber natürlich darf man dabei auch die Väter nicht vergessen (vom Vatertag braucht man hier garnicht lange reden, der ist eh nur da, damit Männer einen Tag im Jahr ihren Spaß haben - mit bedanken hat das nichts zu tun). Man sagt ja immer "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr". In gewisser Weise stimmt das ja auch. Beim Kinder machen sind sie beteiligt, haben ihren Spaß und dann ein paar Monate Entspannung - sagt man. Aber ich denke, dass auch sie einen großen Beitrag während der Schwangerschaft leisten. Stimmungsschwankungen ertragen, hormonbedingte sonstige Ausfälle, und so weiter. Muss man erstmal alles durchstehen. Nicht so leicht würd ich mal annehmen. Aber dann ist da auch noch die Geburt. Zwar erleiden sie nicht die Wehen, doch so leiden die meisten Männer doch schwer mit ihren Frauen mit, wenn sie im Kreißsaal stehen, ihre Finger halb gebrochen bekommen, weil die Frauen unter der Presswehe die Hand etwas zu fest drückt. Die darauf folgenden Querelen können sich die Väter dann mit den Müttern teilen - getreu dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid.
Drum ist heute der Tag gekommen, an dem ich meiner Mama und meinem Papa zu danken habe.
Danke, Mama, danke Papa. Ohne euch würde es mich nicht geben. Im Sommer 1984 hattet ihr noch euren Spaß, als ihr mich "auf den Weg geschickt" habt. Die danach folgenden Monate hab ich denke ich auch noch nicht allzu viel Arbeit gemacht (mal abgesehen von dem Nervenakt meiner 9tägigen Verspätung). Aber danach gings dann wohl los. Der 16. April 1985 war einerseits bestimmt ein schöner Tag, doch hat er wohl mit viel Arbeit und Schmerzen begonnen.
Danke, Mama. Danke, dass du es auf dich genommen hast mich auszutragen, mich heranwachsen zu lassen, die (keine Ahnung wie langen, aber bestimmt viel zu langen) Wehen leidvoll ertragen hast, nur um mir das Leben zu schenken.
Danke Eltern, für alles was ihr nach der Geburt in den letzten 27 Jahren mitgemacht habt, mit mir zusammen durchgestanden habt. Alles Freud, alles Leid mit mir geteilt habt und stets für mich da ward! Ich war bisher bestimmt nicht die einfachste Tochter, die man so haben kann (wird bestimmt in den nächsten Jahrzehnten auch nicht besser ;) ), aber ich war stets bemüht mein Bestes zu geben, damit ihr ein wenig stolz auf eure "Brut" sein könnt. Ich bin jedenfalls sehr stolz eure Tochter zu sein!! Danke, dass ihr mich geschaffen habt. Ihr habt mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin, und ich denke ich bin im Schnitt doch recht gut geraten :)
Ihr seid die besten Eltern der Welt!!
Ich hab euch ganz ganz doll lieb!!