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Samstag, 5. Mai 2012

22 Dinge, woran Sie erkennen, ...

...dass Sie vermutlich schon zu lange in Jordanien sind:

1) Sie können sich ein Leben ohne die "Fine-Papiertuchbox" nicht mehr vorstellen und nutzen diese Innovation für einfach alles, z.B.:
- Sie wischen Wasser damit auf, wenn Sie versehentlich ein Glas umgekippt haben.
- Sie benutzen ein Fine anstelle eines Tellers und legen Ihr Essen darauf ab, nutzen ein Weiteres um das Essen zu halten, das Nächsten um den Mund abwischen und am Ende wickeln Sie alle schmutzigen Fines in einem Sauberen zusammen ein bevor Sie sie in den Müll werfen.
- Sie kochen Tee für Ihren Kollegen, servieren diesen in einem Pappbecher und stellen den Becher auf ein Fine - der Becher könnte ja undicht sein.

2) Sie ersetzen jegliches Handwerkszeug durch andere, ähnlich konstituierte Gegenstände (Hammer durch Dosenöffner, Schraubendreher durch Löffel oder Messer, etc.).

3) Sie versuchen möglichst alles mit Olivenöl zu machen - auch das ölen Ihrer Türscharniere (unter freundlicher Zuhilfenahme einer Einwegspritze, die Sie glücklichweise noch in Ihrer Reiseapotheke finden).

4) Sie hängen Gardinen auf und nutzen dafür ein Bettlaken als Gardine, Nägel und Sicherheitsnadeln als Aufhänger und die Nägel hauen Sie mit dem Dosenöffner in die Wand. Natürlich stehen sie auf dem Nachtischschränkchen, da Sie keine Leiter haben, um die Decke zu erreichen.

5) Sie bekommen zittrige Hände, wenn Sie einen Tag keinen schwarzen Tee mit zu viel Zucker und Minze trinken.

6) Ihre zeitliche Orientierung richtet sich nicht nach der Uhr, sondern nach dem Gesang des Muezzin.

7) Sie haben alle Varianten Ihres Handy-Solitärs durch - Wartezeit muss ja sinnvoll verbracht werden.

8) Sie finden es absolut normal, wenn Leute über 30 Minuten zu spät zu einem Meeting auf der Arbeit erscheinen. Nervös werden Sie erst ab mindestens einer Stunde Verspätung.

9) Es stört Sie nicht im Geringsten, wenn während Meetings, Workshops oder Präsentationen die Taschentelefone der Anwesenden klingeln und die Anrufe im Raum vor allen anderen lautstark beantwortet werden, ohne dass der Angerufene den Raum verlässt.

10) Wenn Sie ein Auto mieten, testen Sie zu allererst direkt die Funktionsfähigkeit der Hupe, beim Verlassen des Hofes erst die Bremsen.

11) Sie werden nervös und haben Angst um Ihr Leben, wenn die Hupe Ihres Autos zu leise oder sogar kaputt ist.

12) Sie reparieren den gebrochenen Abfluss unter Ihrem Waschbecken in der Küche mit einer Plastiktüte und Klebeband.

13) Sie warten erstmal ab, ob sich Sachen von allein regeln, bevor sie sich aufregen.

14) Sie ersetzen die freundliche Frage "Wollen wir los?" durch ein einfaches, harsches "Yalla!".

15) Sie verwenden mehr göttliche Anspielungen in Ihrem täglichen Sprachgebrauch (z.B. Insha'allah, Masha'allah, Al-Hamdulilah).

16) Ihre Sätze enden mit "Sa?".

17) Sie können es sich nicht mehr vorstellen in öffentlichen Verkehrsmitteln als Frau neben einem Mann bzw. als Mann neben einer Frau zu sitzen.

18) Sie ersetzen Ihre nachmittägliche Zwischenmahlzeit durch ein Falafelsandwich oder Shawarma.

19) Sie packen Ihre Habseligkeiten in Plastiktüten, wenn Sie umziehen.

20) Sie vergessen Ihre Stofftaschen zum EInkaufen mitzunehmen, obwohl Sie noch genügend Mülltüten zu Hause haben.

21) Sie sagen, Sie kommen in fünf Minuten und meinen eine halbe Stunde.

22) Sie nutzen den Fahrstuhl, auch wenn Sie nur eine Etage tiefer müssen.


(in freundlichen Untersützung von Co-Autorin Claudi)

Montag, 16. April 2012

Danke, Mama! Danke, Papa!

Irgendwann in den Jahren 1922/1923 wurde der Muttertag von dem "Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber" eingeführt (ungelogen!). Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Ganze dann noch ein bissl ausgebaut (gebärfreudige Mütter waren Volksheldinnen, da sie den arischen Nachwuchs förderten), der Muttertag als Nationalfeiertag etabliert und sogar ein "Ehrenkreuz der Deutschen Mutter" eingeführt. Nach dem zweiten Weltkrieg blieb der Muttertag erhalten, aber war nicht mehr gesetzlicher Feiertag. Dennoch behielten die Blumenläden mit Sonderöffnungsrechten seither eine hervorgehobene Stellung.

Doch frage ich mich stets nach dem Sinn des Muttertags. Ich für mich denke, ich sollte meiner Mutter nicht am zweiten Sonntag im Mai für alles danken, sondern an dem Tag meiner Geburt. Sie bot mir monatelang ein warmes zuhause, trug mich durch die Gegend und ernährte mich mit. Und zu allem Dank, nach Ablauf der Zeit, bedankte ich mich mit den leidvollen Schmerzen einer Geburt bei ihr. Ist das gerecht? - Nein.

Ich denke man sollte nicht an einem beliebig gewählten Tag im Jahr zur Freude aller Blumenhändler im Sinne des Kapitalismus seiner Mutter danken, sondern an dem Tag an dem sie es verdient hat. Zumal es nicht fair ist, wenn Mehrfachgebärende nur einmal im Jahr gedankt bekommen, wobei sie doch mehrmals die Leiden der Geburt als auch sämtliche andere Querelen ertragen haben (wobei sich die Querelen unproportional mit der Zahl der Kinder steigert).

Aber natürlich darf man dabei auch die Väter nicht vergessen (vom Vatertag braucht man hier garnicht lange reden, der ist eh nur da, damit Männer einen Tag im Jahr ihren Spaß haben - mit bedanken hat das nichts zu tun). Man sagt ja immer "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr". In gewisser Weise stimmt das ja auch. Beim Kinder machen sind sie beteiligt, haben ihren Spaß und dann ein paar Monate Entspannung - sagt man. Aber ich denke, dass auch sie einen großen Beitrag während der Schwangerschaft leisten. Stimmungsschwankungen ertragen, hormonbedingte sonstige Ausfälle, und so weiter. Muss man erstmal alles durchstehen. Nicht so leicht würd ich mal annehmen. Aber dann ist da auch noch die Geburt. Zwar erleiden sie nicht die Wehen, doch so leiden die meisten Männer doch schwer mit ihren Frauen mit, wenn sie im Kreißsaal stehen, ihre Finger halb gebrochen bekommen, weil die Frauen unter der Presswehe die Hand etwas zu fest drückt. Die darauf folgenden Querelen können sich die Väter dann mit den Müttern teilen - getreu dem Motto: geteiltes Leid ist halbes Leid.

Drum ist heute der Tag gekommen, an dem ich meiner Mama und meinem Papa zu danken habe.

Danke, Mama, danke Papa. Ohne euch würde es mich nicht geben. Im Sommer 1984 hattet ihr noch euren Spaß, als ihr mich "auf den Weg geschickt" habt. Die danach folgenden Monate hab ich denke ich auch noch nicht allzu viel Arbeit gemacht (mal abgesehen von dem Nervenakt meiner 9tägigen Verspätung). Aber danach gings dann wohl los. Der 16. April 1985 war einerseits bestimmt ein schöner Tag, doch hat er wohl mit viel Arbeit und Schmerzen begonnen.
Danke, Mama. Danke, dass du es auf dich genommen hast mich auszutragen, mich heranwachsen zu lassen, die (keine Ahnung wie langen, aber bestimmt viel zu langen) Wehen leidvoll ertragen hast, nur um mir das Leben zu schenken.
Danke Eltern, für alles was ihr nach der Geburt in den letzten 27 Jahren mitgemacht habt, mit mir zusammen durchgestanden habt. Alles Freud, alles Leid mit mir geteilt habt und stets für mich da ward! Ich war bisher bestimmt nicht die einfachste Tochter, die man so haben kann (wird bestimmt in den nächsten Jahrzehnten auch nicht besser ;) ), aber ich war stets bemüht mein Bestes zu geben, damit ihr ein wenig stolz auf eure "Brut" sein könnt. Ich bin jedenfalls sehr stolz eure Tochter zu sein!! Danke, dass ihr mich geschaffen habt. Ihr habt mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin, und ich denke ich bin im Schnitt doch recht gut geraten :)

Ihr seid die besten Eltern der Welt!! 
Ich hab euch ganz ganz doll lieb!!