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Freitag, 12. August 2011

Mein zweiter Besuch

Es war soweit. Meine Mama war hier! Vom 3.8.11 abends bis 7.8.11 morgens beehrt sie mich mit ihrer Anwesenheit. Und neben ihrer Anwesenheit, Zeit und guten Laune brachte sie natürlich auch noch allerhand kulinarische Köstlichkeiten mit :) ob ich die jetzt alle wieder zusammen bekomme - ich bezweifel es. Dafür war es einfach zu viel (Mama hatte selbst nur eine handvoll Sachen dabei, das meiste (ca. 95% des Gesamtgepäcks) war Essen für mich :) ). Aber ich versuche mich mal an einer Liste: 1 frisches Brot, 3 Packen und 2 Dosen Schwarzbrot, 1 Ringel Lyoner, 1 Pack Wiener Würstchen, 3 Packen Rohesser, 2 Stangen Salami, 2 Gouda am Stück, 1 Geramont, 1 französischer Weichkäse, 1 Tafel Milkaschokolade, 2 Packen original englischer schwarzer Tee, ca. 2kg Gummibärchen und das beste überhaupt, 4 Bücher: 1 gebratenes Wienerschweineschnitzel, 1 gebratene Schweinelende und 1 gebratenes Schweinessteak (Schnitzel in der Pfanne gebraten, die beiden anderen Köstlichkeiten über Feuer von deutscher Buche geschwenkt). An alle die an der Sammlung dieses ganzen Essens beteiligt waren ein herzliches Dankeschön!! Ich freu mir riesig :D hab ich was vergessen aufzuzählen? Ich weiß es nicht...falls ja bitte ich es zu entschuldigen...bis dato ist sogar schon einiges vernichtet...vorallem das gebratene Schweinefleisch ist einfach köstlich, wenn man es mittags um 13Uhr während Ramadan in einem muslimischen Land genießt :) besser schmecken kann es garnicht ;)

Selbstverständlich war ich Mama am Flughafen abholen. Sie landete um 19.40Uhr. Pünktlich zum Iftar (Fastenbrechen im Ramadan). Ich dachte ja schon jetzt würde es extra lange dauern bis sie rauskommt, da alle erstmal rauchen, essen und trinken müssen bevor sie weiterarbeiten, aber dem war nicht so. Zumindest nicht im Ankunftbereich von mir aus gesehen hinter dem Zoll. Auf meiner Seite ging garnix mehr. Um 19Uhr wurde begonnen Essen und Trinken an die Mitarbeiter auszugeben, die es sich dann in der Ankunftswartehalle bequem machten und warteten, dass endlich das "Allahu akbar" kommt. Sprich 40min vor dem Fastenbrechen ging nix mehr und dann 15min lang auch nix mehr. Dann hatten sie die riesen Portionen verschlungen, hatten gebetet und gingen wieder an die Arbeit (die die haben wirklich beten und essen innerhalb 15min geschafft). Nachdem Mama dann endlich durch den Zoll war und wir zu Hause angekommen waren gab es dann ein arabisches Begrüßungsessen und ganz viel Gequatsche.

Der nächste Tag startete früh. Ausflug war angesagt. Und zwar ans Tote Meer :) Christine holten wir noch ab und dann gings 1400m den Berg runter ins heiße Jordantal. Am O-Beach war recht wenig los. Insgesamt vielleicht 20 Menschen (uns eingeschlossen). Zum einen weils unter der Woche ist und zum anderen weil Ramadan ist. Moslems dürfen während der Fastenzeit nicht schwimmen gehen, zumindest nicht tagsüber, da sie sonst ja vielleicht verbotener Weise Wasser schlucken könnten (es ist erwiesen, dass jeder Mensch beim Schwimmen Wasser schluckt egal ob er will oder nicht) und somit ihrem Körper Flüssigkeit zuführen würden...demzufolge sind während Ramadan auch alle Schwimmbäder usw. geschlossen, außer die touristischen Dinge wie bspw. der O-Beach. Hatten wir Glück würd ich mal sagen :)
Wir hielten es auch ganz schön lange dann dort aus. Um 10Uhr angekommen, da machte der O-Beach gerade erst auf, blieben wir bis 17Uhr, da machte der O-Beach dann gerade wieder zu. War ein entspannender Tag und ich denke eine gute Einstimmung auf Jordanien.

 Mama im Toten Meer

Meine Wenigkeit vor dem großen Pool

Den zweiten Tag, auch noch ein Freitag, verbrachten wir in Amman. Freitag in Ramadan geht noch weniger als an einem normalen Freitag oder einem "normalen Ramadantag"...es geht nämlich einfach überhaupt garnix. Geschäfte zu, Restaurants und Cafés sowieso, die Stadt schläft - und zwar tief und fest. Wir ließen uns davon aber nur unwesentlich beeindrucken und zogen los. Vom ersten Zirkel aus zum "Wild Jordan Café", von dem ich die Woche zuvor herausgefunden hatte, dass es trotz Ramadan geöffnet hat. Ansonsten hatte in der Rainbow-Street auch mal so garnix geöffnet...im Café fanden wir dann die "Amman Walking Trails", die die RSCN vor ein oder zwei Jahren herausgebracht hat. Dies sind zwei verschiedene Laufwege durch Amman, mit Erklärungen zu einzelnen Häusern (z.B. das älteste Haus in Amman) und sogenannten Sehenswürdigkeiten (z.B. ein Seifenhaus). Ein Weg führt über den Jabal Amman, der andere durch Downtown. Insgesamt mit allem drum und dran (inkl. römische Theater und Zitadelle) waren wir etwa 4h unterwegs für beide Wege direkt hintereinander. Also durchaus angenehm zu machen. Hier für jeden den es interessiert die beiden Karten (aber verlasst euch nicht auf die Dimensionen der Karte sowie die Anordnungsverhältnisse...es heißt nicht die Treppe ist wirklich so halb rechts von der Straße, nur weil das so eingezeichnet ist...mitunter ist die Treppe dann doch mal eher stark links....).

 Walking Trail Jabal Amman, ausgehend vom ersten Kreisel

Walking Trail Downtown, ausgehend vom Wild Jordan Café

 Blick auf Downtown vom Wild Jordan Café aus

In Downtown unten gingen wir dann auch noch ins römische Theater rein (Eintritt 1JD für Touris, 0,150JD mit Residency). Hatte ich bisher noch nicht gemacht. Das Theater wurde im 2. Jahrhundert n.Chr. von den Römern erbaut und hat ein Fassungsvermögen von 6000 Zuschauern in 44 Reihen. Auch heutzutage wird es noch häufig für diverse Veranstaltungen genutzt. Drin im Theater gibt es zwei kleine Museen. Zum einen das Folkloremuseum, in dem man Einblicke in die traditionelle Lebensart bekommt, und zum anderen das Museum für jordanischen Brauchtum, wo verschiedene Traditionskleidung und allerhand Schnickschnack und Mosaike gezeigt werden.



Meine Ma

Auf dem Weg durch Downtown kamen wir auch noch an Jordaniens ältester Moschee vorbei. Namentlich hört sie auf Al-Hussein Moschee und wurde im Jahr 1924 im osmanischen Stil erbaut. Für Besucher ist die Moschee geschlossen. Glücklicherweise waren wir nicht zur Zeit des Mittagsgebets dort vorbei, ansonsten wären wir wahrscheinlich auch garnicht vorbei gekommen....da ist Freitags mittags immer so ein Andrang, dass nicht alle Leute reinpassen und sie deshalb rund um die Moschee auf dem Platz und der Straße beten...ist die beliebteste und meist verehrteste Moschee Ammans.

Da ist sie mit ihren zwei Minaretten, die Al-Hussein Moschee...leider etwas verdeckt wegen großem Verkehrsaufkommen direkt davor...geht man links an der Moschee vorbei kommt man auf einen Markt...eng, voll und stickig. Gemüsemarkt. Sah ja eigentlich ganz lecker aus, aber nach kaufen war mir trotzdem nicht in dem Getümmel...

Von Downtown aus gingen wir dann noch zu Fuß hoch auf den Jabal Al Qala'a (Zitadellenhügel) und sahen uns natürlich das auch alles noch an (weitere Infos zum Zitadellenhügel gibts im Blogeintrag vom Juni 2011).

 
 Der Zitadellenhügel mit Blick vom Wild Jordan Café aus.

Und was wir uns dann auch noch ansahen, zumindest von außen, war die King Hussein bin Talal Moschee. Dies ist die größte Moschee Ammans, fasst etwa 5500 betende Leute und wurde von König Abdullah II. als Gedenken an seinen verstorbenen Vater gebaut. Die Bauzeit lief von 2003-2006 und die Einweihung fand am 11. April 2006. Sie liegt auf dem Jabal Dabouq auf dem Gelände das King Hussein Parks. Beides haben wir nur im Vorbeifahren angeguckt, ich war selbst auch noch weder in Park noch in Moschee gewesen, aber sobald ich das mal endlich gemacht hab (ich plane das irgendwie schon seit einer gefühlten Ewigkeit) gibt es mehr Fotos und Infos zur Moschee. So wie ich hörte muss sie fantastisch sein von innen. Hier jetzt nur ein Bild aus der Ferne, um ihre ganze Pracht zu zeigen.


Den letzten gemeinsamen Tag verbrachten wir in Umm Ar Rasas mit abschließendem Essen in Madaba. So ein bissl unglücklich gelaufen war der Tag schon, da ich arbeiten musste. Aber wir haben das ganze Malheur so arrangiert, dass sowohl Jürgen als auch Dieter (mein Projektleiter) mit Familie mit gefahren sind, wir zunächst alle zusammen nach Umm Ar Rasas gefahren sind, Jürgen+Dieter+ich von da aus weiter zur Pumpstation und die Frauen und Kinder direkt nach Madaba gefahren sind. Dort haben wir uns dann wieder getroffen zum gemeinsamen arabischen Essen. Zu Umm Ar Rasas werde ich im nachfolgenden Blogeintrag umfassend Bilder und Text von mir geben. Für das hier in dem Blogeintrag abzuhandeln ist es einfach zu viel und außerdem viel zu schade, da ich ja nicht so viele Bilder hier noch einfügen kann....der Eintrag is ja eh schon so riesig. Also man darf gespannt sein welche Ansammlung alter Steine wir uns da angeguckt haben :) hier nur schonmal ein kleiner Vorgeschmack.


Und dann war die Zeit leider auch schon wieder vorbei....ging einfach viel zu schnell rum. Aber sie kommt ja wieder, meine Ma, und dann bringt sie sogar Papa mit :) im November irgendwann und dann gehts auf große Rundreise durch Jordanien. Als erster Anreiz waren die 3 Tage wohl bestimmt schonmal ganz gut, aber es hat wohl auch Lust auf Mehr gemacht :D also bis bald, Mama! War schön mit dir!!